Zahlreiche Künstler ließen sich von der magischen Anziehungskraft des Harzes locken, tief hinein in seine dichten Wälder. Sagen um Kaiser, Hexen und Berggeister verführten und inspirierten sie. So berichtete Leibniz vom Handel mit Einhörner-Artefakten, Goethe verfasste „Die Walpurgisnacht“ und Heine dichtete über Prinzessin Ilse in „Die Harzreise“. Der Harz war ihre Muse. Lassen auch Sie sich verzaubern, von malerischen Gewässern, mystischen Hochmooren und märchenhaften Gebirgskulissen. » weiterlesen
Reiseziele, Wander- und Städtetipps im Harz
Der Harz als Nationalpark
Der Harz liegt im Schnittpunkt von Niederssachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er ist etwa 110 Kilometer lang und 30 bis 40 Kilometer breit. Das Mittelgebirge ist das höchste in Norddeutschland und der Brocken ist mit 1141,2m der höchste Berg. An seinem Fuße entspringen Oder, Ilse, Bode und Ecker. Hier finden Sie ausgedehnte Buchen- und Fichtenwälder, tief eingeschnittene Täler mit steilwandigen Felsklippen und wilde, naturbelassene Flussläufe. Der Nationalpark Harz (2006 gegründet und aus den bis dahin bestehenden Nationalparks Harz und Hochharz hervorgegangen) ist der erste länderübergreifende und einer der größten Waldnationalparks Deutschlands. Seine Hochmoore zählen zu den besterhaltenen Mitteleuropas. In diesem einzigartigen Naturreservat, einem der letzten Urwälder Europas, finden eine Vielzahl von Tieren Lebensraum. Über 5.000 verschiedene Tierarten, darunter auch äußerst anspruchsvolle oder vom Aussterben bedrohte, wie der Wanderfalke, der Schwarzstorch, der Sperlingskauz, Fledermäuse, Luchse, Wildkatzen, Großschmetterlinge oder die Ringdrossel. Der sagenumwobene Harz „Die Einhornhöhle“ liegt im Westteil des Harzes im Naturpark Harz. 1541 fand man dort Knochen und Zähne, welche die Menschen damals einem Fabelwesen, dem Einhorn, zuordneten. Doch auch heute noch überrascht der Harz, als Forscher im Jahr 2014 Bohrungen in der Einhornhöhle unternahmen. Sie entdeckten seit Jahrtausenden verschlossene Räume mit uhrzeitlichen Werkzeugen und Knochen von Tieren. Allein die Entdeckung der Höhle ist bereits an eine alte Sage um eine weise, heidnische Frau, einen Mönch und ein Einhorn gebunden. „Der Kaiser Barbarossa“, „der Kinderbrunnen“, die Sage vom „Marktbrunnen in Goslar“ , „die Ruhmequelle“ und viele, viele mehr.Fabelwesen, Teufelswerk und Hexenzauber, Zwergenreiche und menschliche Vergänglichkeit. Irdische Sagen von Kaisern und Königen, überirdische von Hexen und Teufeln und Sagen aus der Unterwelt der Stollen und Bergwerke. Innerhalb dieses alten, germanischen Kernlandes verschmolzen die Bewohner Geschichten, Mythen und Erzählungen von den alten, heidnischen Gestalten mit denen, der neuen Vertreter der, nun offiziellen, christlichen Religion. Verschiedenste Erzählungen, Überlieferungen und Geschichten kamen so zusammen, wurden umerzählt, umgedeutet oder zu einem neuen Ganzen verdichtet. In diesen Geschichten rund um den Harz spiegeln sich die Erfahrungen, Probleme und Schicksale der Menschen. Sie sollen warnen und belehren, sie (v)erklären die Vergangenheit und versuchen die Zukunft zu deuten. Denn die Geschichte des Harzes ist immer auch die Geschichte seiner Bewohner gewesen. Und durch jeden Künstler, jedes Werk, jede erzählte Geschichte eines Besuchers, wird der Harz noch ein Stück sagenumwobener. » Bauernhöfe & Landquartiere anzeigenWandern im Harz
Ob gemütlicher Waldspaziergang an einem Sonntagnachmittag oder eine sportliche Begehung des Hexenstiegs, Naturfreund, Geocacher oder Wandervogel: unterschiedlichste Entfernungen, Schwierigkeitsgrade und Wanderziele bieten jede Menge Abwechslung. Für jeden Harzurlauber gibt es mit der „Harzer Wandernadel“ eine attraktive Möglichkeit, seine Wandererfolge festzuhalten und sich eine besondere Wandernadel, je nach erreichten Etappen, zu erwandern. Für die „Sonntagsspaziergänger“ geht es mit 8 Stempeln und der bronzenen Wandernadel los. Wer im Laufe der Zeit dann alle sportlichen 222 Stempel erwandert, darf sich fortan als „Harzer Wanderkaiser“ titulieren. Die Stempelstellen sind frei zugänglich und markieren stets besondere und sehenswürdige Orte. Einige Beispiele von den unzähligen Wanderwegen:
Der bekannteste Wanderweg ist wohl der Harzer-Hexen-Stieg (Elf Stempel). Mit seiner Länge von etwa 100 Kilometern führt er einmal quer durch den Harz und bietet die wohl beste Möglichkeit die ganze Vielfalt des Harzes kennenzulernen. Von Osterode im Westen, über Lerbach, Buntenbrock, Altenau, Torfhaus (hier teilt sich der Hexenstieg und bietet alternativ eine Umgehung des Brocken), Königshütte (hier teilt er sich ein zweites Mal), Altenbrak bis nach Thale im Osten. Ab Königshütte können Sie dem Weg entweder südlich über Hasselfelde oder nördlich über Rübeland folgen. Entlang der Route finden Sie spektakuläre Zeugnisse der Geschichte, wie zum Beispiel die schmalen Gräben des „Oberharzer Wasserregals“, ein weltweit einzigartiges, im 16.-18. Jahrhundert für den Bergbau angelegtes Wassersammelsystem. Nicht umsonst wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Überhaupt spielen die Gewässer, Flüsse, Bäche, Teiche und Seen eine ganz besondere Rolle im Harz. Allein die imposanten Talsperren, Tropfsteinhöhlen und Wasserfälle sind unbedingt einen Ausflug wert. Alte Köhlereien, mittelalterliche Fachwerkstädte, steile Felsklippen wie die am Bodetal, dem tiefsten Felsental Mitteleuropas nördlich der Alpen, hinterlassen bleibende Urlaubseindrücke von einem famosen Naturschauspiel. Der Selketal-Stieg führt auf seinen gut 67 Kilometern auf großen Teilen entlang der Selketalbahn vorbei. Ihre Wanderung lässt sich also auch wunderbar mit einer Fahrt in den dampfbespannten Zügen der Harzer Schmalspurbahn kombinieren. Beginnen können Sie Ihre Wanderung sehr gut am Bahnhof in Stiege, wo Sie Ihr Auto auch kostenlos parken können. Von dort aus gelangen Sie über Orte wie der Burg Falkenstein oder dem Carlswerk in Mägdesprung nach Quedlinburg, dem nächsten UNESCO-Weltkulturerbe im Harz.Der Goetheweg ist eine der meist bewanderten Strecken im Nationalpark Harz. Er beschreibt in etwa Goethes Aufstieg zum Brocken von 1777. Von Torfhaus ausgehend führt Sie die Route vorbei an wunderschönen Hochmooren, wie dem „Großen Torfhausmoor“, einem der größten und ältesten Moore des Harzes, vorbei am „Brockenfeldmoor“ und „Goethemoor“, bis Sie nach ca. acht Kilometern den Brocken erreichen. Der „Harzer Grenzweg“ (20 Stempel) verläuft entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Vom Grenzturm Rhoden (Oesterwick) bis zum Grenzlandmuseum Tettenborn (Bad Sachsa) überqueren Sie das Gebirge auf einer abwechslungsreichen und teils anspruchsvollen Strecke von gut 90 Kilometern. „Der Liebesbankweg“ (drei Stempel) wurde 2007 vom Deutschen Wanderinstitut e.V. als Premiumwanderweg ausgezeichnet und ist damit der bis heute erste und einzige Premiumwanderweg im Harz. Dieser gepflegte Wanderweg bietet entlang einer etwa sieben Kilometer langen Strecke 25 individuell gestaltete und handgearbeitete „Liebesbänke“. Jede dieser Bänke widmet sich dabei einem bestimmten Abschnitt der Liebe bzw. Ehe. So wird man von der „Rendezvous-Bank“ chronologisch bis zur „Diamantenen Hochzeit“ geführt. Mehrere "Ge(h)dichtsteine" am Wegesrand mit romantischen Worten berühmter Dichter sowie diverse Kunstobjekte und andere ungewöhnliche Attraktionen erregen die Phantasie und laden Sie ein, romantische Spaziergänge und eine verträumte Zeit in der Natur zu genießen. „Die Wege deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz“, „Harzer Baudensteig“ oder „Harzer Klosterwanderweg“ sind nur noch weitere Beispiele von Vielen, für wunderschönes, schier endloses Wandervergnügen. » Bauernhöfe & Landquartiere anzeigen
Städtetipps für den Harzurlaub
QuedlinburgDie Stadt Quedlinburg ist ein einziges UNESCO-Welterbe und damit eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands. Die historische Altstadt mit den kopfsteingepflasterte Straßen, verwinkelten Gassen, kleinen Plätze und über 1000 Fachwerkhäusern vermittelt ein einmaliges Gefühl von Mittelalter-Romantik. Das Renaissance-Rathaus mit Roland-Statue, der Schlossberg, faszinierende Sakralbauten wie die Stiftskirche, die St. Marien Klosterkirche, die romantische St. Wiperti, oder der Domschatz, sind Zeugen von altehrwürdiger Größe. Besuchen Sie Quedlinburg und tauchen Sie ein in eine Zeit voller Geschichte, Kunst und Kultur.
Nordhausen
Spirituosenfreunde finden am Südrand des Harzes die Rolandstadt Nordhausen. Hier wird seit 1507 der bekannte „Nordhäuser Doppelkorn“ gebrannt. Nordhausen ist auch der Gründungsort für die „Harzer Schmalspurbahn“, die mit einer Streckenlänge von fast 132 Kilometern das größte zusammenhängende dampfbetriebene Streckennetz Europas bietet und die Wernigerode, Nordhausen, Quedlinburg und den Brocken miteinander verbindet.
GoslarAuch die Altstadt von Goslar, sowie das am südlichen Stadtrand liegende Erzbergwerk Rammelsberg zählen zu den Weltkulturerbstätten der UNESO. Die mittelalterliche Altstadt trägt mit seinen 47 Kirchen, Klöstern und Kapellen auch zu Recht den Zusatztitel "Nordisches Rom". Der romanische „Kaiserpfalz“ mit dem „Goslarer Kaiserstuhl“ bietet dazu einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt mit ihren unzähligen türmen und fünf großen Pfarrkirchen. Genießen Sie dazu am besten eine Stadtrundfahrt mit der Pferdekutsche, vorbei an etlichen Museen, kaiserlicher Baukunst und alten Denkmälern.
WernigerodeAuch „Wernigerode - die Bunte Stadt am Harz“ bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten und touristische Attraktionen. Erhaben thront hier das neugotische Schloss über der Stadt und ist bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Viele verschieden Museen und Galerien, runden das kulturelle Angebot ab.
Einige weitere erwähnens- und sehenswerte Städte wären beispielweise Halberstadt mit dem St. Stephanus Dom sowie dem „Heineanum“ oder dem „Gleimhaus“, Bad Grund und sein Moorheilbad, Sangerhausen mit dem größten Rosengarten der Welt, oder die Lutherstadt Eisleben, ein weiteres Weltkulturerbe der Region.